Darlehen CHF 100’000
Die Mycrobez AG wandelt ungenutzte landwirtschaftliche Reste in einen klimaneutralen, nach Gebrauch biologisch abbaubaren Werkstoff um. Dafür nutzt sie die Eigenschaften des Pilz-Myzels, organisches Material fest aneinander zu binden. Das neue Material verursacht 9-mal weniger Treibhausgase als die herkömmliche Schaumstoffproduktion.

Zirkulär und funktional: Das zero-waste Myzelkomposit ersetzt erdölbasierte Materialien in der Baubranche, im Interior-Design oder, wie hier dargestellt, als nachhaltige Verpackungslösung.
Pilze kennt man vom Waldspaziergang, doch meist sieht man nur den Fruchtkörper. Das viel grössere unterirdische Myzel baut ständig organisches Material ab. Dieses Verhalten und die enorme Vielfalt an Pilzen macht sich das Unternehmen Mycrobez zunutze. Es identifiziert passende Pilze und beimpft mit ihrem Myzel organische Reststoffe, die zuvor gemahlen oder gehäckselt wurden. Dabei sollen die Ausgangsstoffe möglichst lokal sein, um lange Transporte zu vermeiden.
Als Rohstoff kommt je nach Weltgegend fasriges Restmaterial aus der Landwirtschaft oder der Lebensmittelindustrie infrage, das nicht anderweitig verwertet wird. Beispiele sind Stroh, Trester oder Reishülsen.
Das Myzel besiedelt dieses Substrat, sodass die feinen Partikel nach kurzer Zeit zusammenkleben. Richtig in Form gebracht, können so unter anderem Isolationsplatten, Möbel oder Verpackungsmaterial entstehen. Verglichen mit dem petrobasierten Prozess soll der Ausstoss von Treibhausgasen bei Mycrobez-Verfahren rund 9-mal tiefer liegen. Die Entsorgung der so produzierten Gegenstände ist auf dem Heimkompost möglich.
Der Naturschaumstoff hat hervorragende Dämmeigenschaften und ist gleichzeitig sehr leicht. Entsprechend kann der Werkstoff alle Anwendungen von expandiertem Polystyrol übernehmen. Dazu gehören Platten in der Wärme- und Schalldämmung oder Verpackungsmaterial. Mycrobez baut derzeit in Basel eine automatisierte Produktionsanlage, um das multifunktionale Material massenmarkttauglich zu machen. Danach ist der Lizenzvertrieb der Technologieplattform geplant.
Geschäftsführer: Mosas Pilscheur (CEO), Moritz Schiller (CCO) und Jonas Straub (CTO)