Eine neue Untersuchung der Shareholders for Change zeigt, dass mehrere börsennotierte Unternehmen während der Pandemie staatliche Beihilfen erhalten und gleichzeitig u. a. hohe Dividenden ausbezahlt oder Personal abgebaut haben. Das SfC-Netzwerk, zu welchem auch die ABS gehört, wird in den kommenden Monaten mit den in der Untersuchung identifizierten Unternehmen in Kontakt treten.
Laut der Studie «Pandemic Extractivism», die im Auftrag der Shareholders for Change durchgeführt wurde, haben mindestens 8 von 320 analysierten Unternehmen im Jahr 2020 staatliche Beihilfen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie erhalten und gleichzeitig aggressive Strategien zur Kapitalallokation angewandt.
«Wir haben 26 Unternehmen als relativ aggressiv in Bezug auf die Kapitalallokation identifiziert, dann haben wir uns ihre Finanzberichte angesehen und festgestellt, dass 8 von ihnen im Jahr 2020 auch staatliche Beihilfen erhalten haben», sagt Dr. Michele Rabasco, der leitende Forscher des Teams. «Allerdings waren die Informationen über staatliche Beihilfen im Allgemeinen spärlich. Die meisten Unternehmen berichten nicht gemäss GRI (Global Reporting Initiative)».
7 weitere Unternehmen wurden als «aggressiv» eingestuft, da sie staatliche Beihilfen erhielten, die nicht mit der Pandemie in Zusammenhang standen.
«Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse werden wir die identifizierten Unternehmen auffordern, den Erhalt staatlicher Beihilfen bei aggressiven Kapitalallokationsstrategien in Frage zu stellen und gleichzeitig ihre Rechenschaftspflicht und Transparenz in Bezug auf staatliche Beihilfen zu verbessern», so Aurélie Baudhuin, Präsidentin von SfC und stellvertretende CEO von Meeschaert Amilton AM, einem Gründungsmitglied des Netzwerks.
Download
Die Studie «Pandemic Extractivism. An analysis of aggressive capital allocation strategies by listed companies receiving State aid during the Covid-19 pandemic» kann hier heruntergeladen werden (nur in Englisch):
Über Shareholders for Change
Shareholders for Change ist ein Netzwerk von institutionellen Investoren, das sich für eine Weltwirtschaft einsetzt, die mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen im Einklang ist. Die Alternative Bank Schweiz ist seit 2019 Mitglied der Shareholders for Change.