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Anders als Andere.

Vom Kampf um die Geldhoheit bis zur Umweltbilanz von Bitcoin und Co.

Editorial von Roland Fischer, moneta-Redaktor

Zu Beginn war es eine Spielerei für Nerds, nichts weiter – warum nicht versuchen, eine digitale Entsprechung zum Geld zu bauen? Ein durchaus nahe liegender Gedanke, denn Geld ist ja eigentlich einfach eine Abmachung, ein riesiges Netz an Kontoständen und Transaktionen. Und auch wenn wir dieses Netzwerk längst mit digitalen Mitteln handhaben, wurzelt es noch tief im Analogen. Ein Bitcoin dagegen: pure Information, losgelöst von allen Konventionen, losgelöst auch von allem, was wir normalerweise mit Geld
assoziieren – Banken, Geldscheine, Goldreserven. Ob das funktioniert?
Das konnte niemand wirklich sagen, Kryptowährungen waren ein Experiment, eine kühne Behauptung. Dass man sich auch mit Kryptos etwas Konkretes  kaufen könnte, blieb lange eine Fantasterei, vor allem auch deshalb, weil sie kaum etwas wert waren. 2010 entsprach ein Bitcoin gerade mal 10 Rappen. Irgendwann wurde aus dem Spiel Ernst, der Kurs von Bitcoin und Konsorten explodierte regelrecht. Insofern ist der jüngste Kurszerfall sicher schmerzhaft für die Trittbrettfahrerinnen und -fahrer, die sich einen schnellen Profit  erhofften. Aber noch gilt die Wette, dass in der Blockchain ein tatsächlicher Wert codiert ist und nicht einfach Nullen und Einsen.

Was kommt noch? Es gibt im Prinzip drei Szenarien: Entweder behalten die Skeptikerinnen und Skeptiker recht und der Krypto-Hype fällt früher oder später in sich zusammen – womöglich entpuppt sich das Ganze als elaboriertes Schneeballsystem. Oder Kryptowährungen etablieren sich neben dem klassischen, derzeit von den Zentralbanken dominierten Geldsystem, es käme zu einer Geld-Pluralität. Oder aber, und das wäre die unheimlichste  Variante: Die Blockchain verdrängt alle anderen Zahlungsmittel. Dann wäre  Geld einfach eine weitere prädigitale Technologie, die weggespült wird. Und mit ihr vielleicht auch die dazugehörenden gesellschaftlichen Strukturen. Ein guter Moment jedenfalls, um über das Wesen des Geldes nachzudenken – man könnte auch sagen: darüber, was es uns bedeutet.

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